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Zum zweiten Mal in Walldürn – Petra Frey las aus ihrem neuen Buch

7. November 2025

Zufriedenstellend besucht war am Samstagabend in der Kapelle Maria Rast in Walldürn die Lesung mit der Buchautorin Petra Frey – seit vielen Jahren bekannt auch als Schauspielerin im Fernsehen und auf bekannten Bühnen (Komödienstadel, Rosenheim Cops, Forsthaus Falkenau) unter deren Künstlernamen Petra Auer – zum Tabu-Thema „Sterben und Tod“ mit mehreren Textpassagen und Textauszügen aus ihrem zweiten Buch „Lizenz zum Händchen halten“. Musikalisch umrahmt wurde die Lesung von dem Schlagzeuglehrer und Musikpädagogikstudenten an der Universität Würzburg, Manuel Ehrlich, am Marimbafon.

Herbert Kilian als 1. Vorsitzender des Odenwald Hospizvereins hieß zu Beginn dieser Lesung neben allen Zuhörern*innen insbesondere natürlich die in München geboren und aufgewachsene Buchautorin, langjährige Hospizbegleiterin und Schauspielerin Petra Frey und deren musikalischen Begleiter Manuel Ehrlich auf das herzlichste willkommen.
Wie er in seiner kurzen Begrüßungsansprache besonders anmerken und betonen konnte, würden viele der Anwesenden ganz sicherlich bereits wissen, das das Odenwald Hospiz in Walldürn dafür da sei, seinen Gästen, die ja mit einer finalen Diagnose für ihre letzten Tage für ihre letzten Tage hierhergekommen seien, ihren Lebensabend in dieser Einrichtung so erträglich und angenehm wie möglich zu gestalten. Dafür würden neben den hauptamtlichen Pflegekräften auch ehrenamtliche Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter sorgen. Der Tod sei zwar in vielen Teilen der Bevölkerung ein Tabu-Thema, aber jedem sei doch zweifelsohne klar, dass er einmal sterben werde und sich wohl oder übel damit abfinden müsse.
Deshalb freue es ihn sehr, dass es Helmut Greulich als ehemaligem Vorsitzenden des Fördervereins gelungen sei, die Schauspielerin und Hospizbegleiterin Petra Frey und ihren musikalischen Begleiter Manuel Ehlich mit seinem Marimbafon nun schon bereits zum zweiten Mal nach dem 1. Lesungsabend vor drei Jahren hier in Walldürn zu engagieren und begrüßen zu können.

Nachdem Petra Frey vor einigen Jahren schon einmal zu einer Lesung in Walldürn gewesen sei und damals in der Kapelle „Maria Rast“ ihr erstes Buch „Sterbemund tut Wahrheit kund“ vorgestellt habe, werde sie bei dieser zweiten Lesung an diesem Samstagabend an gleicher Stelle mit Auszügen aus ihrem neuen zweiten Buch „Lizenz zum Händchenhalten“ Einblicke in die Hospizarbeit geben. Sie als Schauspielerin, Autorin und Hospizbegleiterin sei ganz sicherlich in der Lage, den Zuhörern an diesem Abend mit viel Empathie, Humor und Herz Eindrücke von Berührenden Begegnungen und alltäglichen Situationen, die in der Sterbebegleitung eine Rolle spielen würden, zu vermitteln.

Nach diesen in die Lesung einführenden Begrüßungsworten von Herbert Kilian war es dann an Petra Frey, den anwesenden Zuhörern*innen in der Kapelle Maria
Rast eingangs zunächst einmal die Beweggründe aufzuzeigen, die sie vor 15 Jahren zur Hospizbegleiterin werden ließen.
Anlass dazu seien zwei persönliche Erlebnisse gewesen – zunächst der Tod ihres Vater vor 23 Jahren in einer Klinik, ohne sich zuvor noch einmal ordentlich verabschieden zu können als sehr schockierende Erfahrung, und danach dann einige Jahre später der Tod ihrer Mutter, die in einem Hospiz verstorben sei, wobei dieses Mal die ganze Familie die Mutter noch einmal sehen und sich sehr würdevoll und liebevoll von ihr habe verabschieden durfte. Die dortigen Hospizbegleiterinnen hätten sie damals so beeindruckt , dass sie sich spontan dazu entschlossen hätte, sich ebenfalls als Hospizhelferin ausbilden zu lassen. Seit 15 Jahren sei sie nun aktiv und bis heute empfinde sie diese Tätigkeit als sehr wertvoll. Im Einsatz sei sie ambulant für den Hospizverein Ottobrunn und als Koordinatorin in der Münchner Klinik Harlaching. Der mitunter humorvolle Umgang mancher Sterbender mit dem Thema Tod habe sie motiviert, diese besonderen Erlebnisse aufzuschreiben und als Grundlage ihrer beiden im Jahr 2019 und nun in diesem Jahr neu erschienenen Bücher mit den Titeln „SterbeMund tut Wahrheit kund“ und „Lizenz zum Händchenhalten“ zu verwenden.

Diesen einführenden Worten ließ die Buchautorin sodann im Anschluss daran Textpassagen und Textauszüge aus Geschichten ihres neuen 2. Buches „Lizenz zum Händchenhalten“ folgen, in denen sie besonderen Momente und ihre persönlichen Erlebnisse berührend und mit viele Gefühl, Herz und feinem Humor schilderte und dadurch bei vielen Zuhörern*innen ganz sicherlich eine teilweise wohl neue Sicht auf das große Tabu-Thema „Sterben und Tod“ erzielte. Jeder Zuhörer bzw. jede Zuhörerin konnte sich dabei selbst davon überzeugen, wie man heiter, charmant, aber auch tiefgründig und vor allem stets respektvoll über die Begegnung mit schwerstkranken oder sterbenden Menschen sprechen und was man aus diesen Begebenheiten lernen kann. Kleine Geschichten, die mal anrührend waren, mal aufwühlend, oder sogar urkomisch- und damit verdeutlichten, dass am Ende des Lebens unbedingt auch gelacht werden darf. Geschichten, oft verwoben mit einer kleinen Anekdote und manchmal auch mit praktischen Anregungen zum Umgang mit dem eigenen Ende, selbst wenn dieses noch weit entfernt sein sollte, wie z. B. mit Informationen über eine Patientenverfügung.

Die an diesem Samstagabend von Petra Frey aus ihrem neuen Buch „Lizenz zum Händchenhalten“ vorgelesenen bzw. vorgetragenen Textpassagen boten immer wieder wertvolle Einblicke in die Hospizarbeit und gaben praktische Ratschläge zur Begleitung von Schwerstkranken und Trauernden. Mit viel Empathie, Humor und Herz erzählte die Buchautorin von berührenden Begegnungen und alltäglichen Situationen, die in der Hospiz- und Sterbebegleitung eine Rolle spielen, und griff dabei vor allem immer wieder auf ihre langjährige Erfahrung als Hospizhelferin zurück und vermittelte so komplexe Themen um das Sterben und den Umgang mit Trauer in sehr verständlicher und zugänglicher Form.
Egal, ob zwischendurch immer wieder einmal mit einem Kloß im Hals, oder aber zwischendurch auch immer wieder einmal mit einem lauten Lachen, ein jeder im Publikum wusste am Ende dieser Veranstaltung doch wohl ein wenig mehr, mancher gar sehr viel mehr über die Hospizarbeit, und warum diese auch für jene, die sie leisten, stets eine Bereicherung sein kann bzw. ist.
90 Minuten lang vermittelte diese Lesung mit ihren „Geschichten vom Tod, wie sie nur das Leben schreiben kann“, recht humorvolle, aber auch emotionale Einblicke in die Arbeit einer Hospizhelferin.

Die vielen ungewöhnlichen und berührenden Geschichte, die Petra Frey als Hospizbegleiterin in den letzten 15 Jahren begegneten und die sie als Buchautorin in ihren bisher erschienenen zwei Büchern und vor allem nun in ihrem neu erschienenen zweiten Buch veröffentlicht hat, ließen deutlich werden, wie wertvoll das Leben doch ist und wie wir Menschen alle lernen können, den Tod zu schätzen als das, was er ist: Ein Teil des Lebens!
Wie die Autorin schließlich am Ende ihrer Lesung angelangt noch besonders darauf hinweisen konnte, bietet dieses neu erschienenen zweite Buch „Lizenz zum Händchenhalten“ neben vielen persönlichen Geschichten dieses Mal auch hilfreiche Informationen zu wichtigen Themen wie „Patientenverfügungen“, „Betreuungsvollmachten“ und dem“Dem Umgang mit dem Tod“.

Ein abschließendes Fazit ziehend noch einmal die konstatierenden Worte von Petra Frey als Hospizbegleiterin, die sie all ihren Zuhörern mit auf den Nachhauseweg gab: „Das Leben ist einzigartig und wertvoll, und deshalb soll man es auch genießen, viel lachen und sich freuen!“ sowie ferner noch der kurze Hinweis von ihr, der auch mit das Motto und Leitmotiv in der Hospizabeit des Odenwald Hospiz in Walldürn darstellt: „Das wertvollste Geschenk ist die Zeit!“ .

Mit abschließenden kurzen Schluss- und Dankesworten des 1. Vorsitzenden des Odenwald Hospiz Walldürn, Herbert Kilian, der Überreichung von kleinen Dankes- und Anerkennungspräsente an Petra Frey und Manuel Ehrlich, sowie einer kleinen Buchsignatur- und Autogrammstunde mit der Schauspielerin und Hospizbegleiterin Petra Frey alias Petra Auer (Künstlername) klang die Veranstaltung dann schließlich aus.

© Bernd Stieglmeier, November 2025 – Bilder: Bernd Stieglmeier